3 x PAPER ART und mehr

23.04. - 20.05.2012

Christel Bak-Stalter
Künstlerbücher
Kalle Paltzer

skulpturale Wandobjekte in Papiermischtechnik
Marianne Roetzel
Skulpturen aus Draht, Gips und Pappmaché
 

Previews:     18. - 21.04.2012, 14.00 – 18.00 Uhr
Vernissage:  Sonntag, 22.04.2012, 16.00 – 19.00 Uhr

Laudatio: Dr. Marta Cencillo Ramírez
Midissage:  Sonntag, 06.05.2012, 14.00 – 18.00 Uhr
Finissage: Sonntag, 20.05, 14.00 – 19.00 Uhr
Am Kultursonntag und letzen Tag der Ausstellung,
liest der Proust-Kenner und Schauspieler Ulrich Haß vor den
Bildern von Christel Bak-Stalter zu Marcel Proust
aus dem Werk des französischen Romanciers.

Öffnungszeiten

während der Ausstellung:

Mi sowie Sa + So 14.00 - 18.00 Uhr
Sonst  mittwochs 14.00 - 18.00 Uhr

und nach Vereinbarung.

Parallel zu der für Kölns Kunstszene so wichtige ART Cologne versucht die zwischen Köln und Bonn in Wesseling gelegene HLP Galerie, die internationalen Besucher mit einer Aus­stellungstätigkeit an drei Orten zugleich auf sich aufmerk­sam zu machen.

In den eigenen Räumen, auf der erstmals stattfindenden Cologne Paper Art (am Stand 33) sowie in der Kölner ART 68 am Thürmchenswall zeigt die HLP Werke der saarlän­dischen Künstlerin Christel Bak-Stalter sowie der Kölner Künstler Kalle Paltzer und Marianne Roetzel. Für die beiden Kölner bildet Papier den wichtigsten Ausgangspunkt ihres künstlerischen Schaffens.

Paltzer fertigt u. a. aus Papierpulpe in einer über zehn Jahre entwickelten Technik seine skulpturalen Wandobjekte, die mal konkav, mal konvex gewölbt sind und auf unterschied­lichsten Formaten Straffuren, feine Zeichnungen im Papier und - mit wenigen Ausnahmen – eine dezente Farbigkeit aufweisen. Der Besucher kann an den genannten drei Orten anhand von insgesamt über 50 Beispielen einen hervor­ragenden  Eindruck der dreidimensionalen Papierkunst des Grafik- Designers und gelernten Keramikers gewinnen.

Die in den sechziger Jahren an der Kunstakademie Düsseldorf und dann an der Akademie in Kyoto (J) ausgebildete Bild­hauerin Marianne Roetzel erhielt schon früh den begehrten Poensgen-Preis der Düsseldorfer Akademie. Anfang der siebziger wurde sie Mitglied der Gründungskommission der japanischen Bildhauersymposien in Sannomiya (in der Großstadt Kōbe auf Hinshū) und nach diverser Dozenten­tätigkeit in Japan erhielt sie 1973 bis 1976 einen Lehrauf­trag an der Kunstakademie Düsseldorf. Von Marianne Roetzel sind vor allem ihre bis zu zwei Meter hohen grauen, vogelar­tigen Gestalten aus einer Mischung von Pappmaché, Gips und Draht bekannt, die an allen drei Ausstellungsorten ge­zeigt werden. In Gruppen aufgestellt verschwindet das einzelne Vogelwesen zwar in einer geheimnisvoll wirkenden Anonymität, doch hat es auf den zweiten Blick eine Einzigartigkeit.

Vom umfangreichen künstlerischen Schaffen der inter­national bekannten, saarländischen Künstlerin Christel Bak-Stalter versucht die HLP Galerie in ihren Räumen anhand von über 50 Werken einen Querschnitt zu zeigen; ausgestellt sind großformatige Bilder in Mischtechnik auf Leinwand und Holz, groß- und kleinformatige Originale auf Papier bis hin zu Blattsammlungen, Künstlerbüchern und Leporellos zu ausgesuchten Themen, wobei es sich auch hier ausnahmslos um Unikate handelt. In der ART 68 und auf der Cologne Paper Art sind nur Beispiele der Kategorie Künstler­buch inklusive den genannten Mappen mit Einzelblättern und Leporellos zu sehen.
Christel Bak-Stalter ist nicht nur ausgebildete Malerin und Kunsthistorikern, sondern studierte auch noch Philosophie, Komparatistik und Gesang. In den späten Neunzigern hatte sie zudem eine Dozentur für Komparatistik an der Univer­sität des Saarlands.
Die ungeheure Vielschichtigkeit der Künstlerin spiegelt sich in ihrem Werk wieder. Von Anbeginn arbeitete Christel Bak-Stalter in Resonanz und Korrespondenz zu anderen Künstlern, vorrangig zu  Schriftstellern und Komponisten, ganz gleich, ob es sich um Proust, Celan, Hölderlin oder Baudelaire, um Arvo Pärt, Benjamin Britten, Gustav Mahler, Johann Sebastian Bach, Frédéric Chopin oder Ludwig van Beethoven handelt  – die Liste von Schöpfern großer Lite­ratur oder Musik, zu deren Werken sie schon gearbeitet hat, ist hier keineswegs vollständig. Bak-Stalters bildkünstleri­schen Antworten sind in aller Regel abstrakte Interpreta­tionen auf das jeweils ausgewählte Literatur- oder Tonstück. Im Falle der Musik transponiert sie zuweilen aber auch ihre auditive Wahrnehmung unmittelbar in Malerei. Oder sie entspricht zum Beispiel der komplexen, verschachtelten Textsyntax des Romanciers Proust mit einer verwobenen, sensiblen Struktur auf den Leinwänden ihrer Proust-Reihe. Eine vergleichbar umfangreiche Präsentation ihrer Werke wie in der HLP Galerie war im Rheinland mehr als überfällig.

In die Ausstellung der HLP Galerie führt am Eröffnungstag Dr. Marta Cencillo-Ramírez ein.

 

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